Gelesen im Januar

Ab diesem Jahr möchte ich euch gerne die Bücher vorstellen, die ich so gelesen habe. Wenn es klappt, blogge ich monatlich darüber, ähnlich den „Aufgebraucht im…“ Blogposts.

Im Januar war ich wirklich viel am Lesen, was daran lag, dass ich ein paar Tage Urlaub hatte und ich zudem einfach so gefesselt von den Büchern war, dass ich sie innerhalb kürzester Zeit regelrecht verschlungen habe.

Aber nun geht’s los!

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Ein Tag mit Herrn Jules – Diane Broeckhoven

Alice und Jules haben ein morgendliches Ritual. Und auch an diesem Wintermorgen wird Alice geweckt vom Duft des Kaffees, den ihr Mann schon zubereitet hat. Als sie jedoch zu Jules ins Wohnzimmer kommt, sitzt er tot auf dem Sofa. Alice beschließt, seinen Tod, zumindest für einen Tag, zu ignorieren. Doch dann taucht der kleine Nachbarjunge auf, der wie immer um zehn Uhr eine Schachpartie mit Herrn Jules spielen möchte…

Die Geschichte an sich ist recht kurz, doch wahnsinnig ergreifend. Alice beschreibt ihren letzten Tag, an dem sie sich auf ihre Art von ihrem Mann verabschiedet, sehr ausführlich und liebevoll. Ich war immer wieder den Tränen nahe oder musste einfach die Luft anhalten, weil es unerwartete Wendungen und Reaktionen gab. Ein tolles Buch, das ich sehr empfehlen kann!

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Die Tagebücher einer Nanny – Emma McLaughlin & Nicola Kraus

Nanny jobbt schon seit Jahren als Kindermädchen, um sich ihr Studium in New York zu finanzieren. Doch dass sie sich von den Eltern des vierjährigen Grayer anheuern lässt, bereut sie schon bald zutiefst: Sie muss den Alltag der so reichen wie neurotischen Mutter organisieren, die Spitzenunterwäsche der Geliebten des Vaters diskret entsorgen und natürlich auf den Jungen aufpassen. Ohne den attraktiven Harvard-Studenten, in den sich Nanny Hals über Kopf verliebt, würde sie in diesem Alptraum den Verstand verlieren …

Hätte ich jemals den Wunsch gehegt, als Nanny zu arbeiten – dieses Buch hätte es mir ausgetrieben! 😉 Die meiste Zeit über konnte ich nur den Kopf schütteln – was lässt sich die Nanny nur alles gefallen? Kann ich sie nicht einfach mal rütteln, damit sie wach wird? Wieso macht sie das alles mit? Es macht einen absolut fassungslos, wie dreist und unverschämt doch die Mutter des Schützlings ist. Das alles macht das Buch wahnsinnig spannend und unterhaltsam, so sehr, dass ich oft bis tief in die Nacht mit lesen beschäftigt war, da ich die Zeit um mich herum völlig vergessen hatte.

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Herrenbesuch – Bjorn Erik Sass

Kurt und Jens sind Mitte Zwanzig und kennen sich aus: in Feminismus und Autoersatzteilen, Homöopathie und Western-Videos. Nur bei den Frauen haben sie echten Nachholbedarf, doch das soll sich ändern. Die beiden Freunde verlassen ihre Mütter und ziehen in die nächste Großstadt: Kiel. Doch wo sind sie, die Frauen? Worüber wollen sie eigentlich reden? Und warum gehen sie dann trotzdem immer mit anderen Männern nach Hause? Witzig, hintergründig und mit großer Leichtigkeit erzählt Bjørn Erik Sass in seinem vielgelobten Debütroman von den Zumutungen, die das Leben für seine gar nicht so coolen Helden bereithält.

Ein Roman über zwei ganz außergewöhnliche Nerds, wie man sie sich kaum vorstellen kann. Ein wenig schrullig und weltfremd, doch trotz ihrer etwas merkwürdigen Eigenheiten sind sie irgendwie liebenswert, wie sie da auf ihre Entjungferung warten.  Ein Buch zum Lachen und ganz nebenbei erhält man ein Cocktailrezept sowie homöopathische Tipps 😉

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Schweigeminute: Novelle – Siegfried Lenz

Ein Sommer in einer Kleinstadt an der Ostsee: Die Englischlehrerin Stella Petersen und ihr Schüler Christian sind ein Liebespaar – bis Stella bei einem Bootsunfall tödlich verunglückt. Während einer Gedenkfeier in der Aula blickt Christian zurück auf diese heimliche Liebesbeziehung, die nur einen Sommer dauerte, aber Christian für sein ganzes Leben verändern wird.

Sehr aussagekräftig und tiefsinnig, auch ohne dass alles bis ins kleinste Detail beschrieben ist. Schön schlicht geschrieben und eine willkommene Abwechslung zur heutigen Literatur, in der einem die harten Fakten direkt ins Gesicht geknallt werden. Hat mir gut gefallen, jedoch tat ich mich ein wenig schwer mit all den Begriffen rund um die Fischerei und Schifffahrt.

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Schwarze Zeit – Jana Frey

Annis liebt die Sonne, ihren dreibeinigen Kater, ihren griechischen Vater, den sie nie kennengelernt hat, und alles, was schwarz ist. Cola. After Eight. Schwarzbrot. Brombeeren. Annis hasst Saufspiele, die Machosprüche der Jungs und Facebook. Annis ist eine Außenseiterin. Als ihre Oma stirbt, ihre Mutter das Haus mit dem geliebten Kastanienbaum verkauft und sich auch noch Annis beste Freundin von ihr abwendet, weiß Annis keinen Ausweg mehr…

Rührend, gefühlvoll, tiefsinnig und auch traurig. Die Geschichte beschreibt sowohl die Sicht des tiefgründigen Mädchens, als auch die Sicht ihrer Mitmenschen, die sie wie eine Außenseiterin behandeln.  Eigentlich eine Situation, wie sie fast überall anzutreffen ist, doch so in die Tiefe gehend, dass jeder es mal gelesen haben sollte. Weniger zur Unterhaltung, als zum Nachdenken geeignet!

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Der Tag, an dem meine Tochter verrückt wurde – Michael Greenberg

Michael Greenberg ist Schriftsteller und führt ein mehr oder weniger geordnetes Leben in New York. Doch dann wird seine Tochter krank – und alles ändert sich.

Ein heißer Tag in Manhattan. Michael Greenberg sieht, dass ein Polizeiauto vor seinem Wohnhaus parkt. Was er erst später erfährt: Oben sind zwei Polizisten damit beschäftigt, seine von Visionen geschüttelte Tochter zu beruhigen. Dies ist der Beginn eines langen Weges, den er zu gehen hat, um sein Kind in die Wirklichkeit zurückzuholen. »Ich habe das Gefühl zu reisen, aber ohne Möglichkeit zur Umkehr«, sagt Sally. Ihr Vater folgt ihr auf dieser »Reise«, die sie unter anderem durch die Psychiatrie führt, hin zu einem halbwegs »normalen« Leben.

Sehr ergreifend, besonder aufgrund der Tatsache, dass dies auf einer wahren Geschichte beruht und der Autor dies selbst miterlebt hat. Für viele dürfte es sich hierbei um schwere Kost handeln, die nicht leicht zu verdauen ist. Ich weiß nicht, ob es einfach der Unterschied zwischen Deutschland und Amerika ist, oder einfach nur die Tatsache, dass die Geschichte einige Jahre zurück liegt – doch wer ein wenig Ahnung von dem Thema hat wird feststellen, dass sowohl Behandlung als auch Diagnose einfach veraltet sind. Leider macht es der Autor einem nicht ganz so leicht, den Dialogen zu folgen (wer sagt jetzt nun was?), dennoch finde ich das Buch gelungen.

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Das waren nun meine Bücher im Januar. Ich hoffe, euch hat diese Art der Zusammenfassung gefallen. Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr mir ein kurzes Feedback geben würdet! Wollt ihr sowas hier regelmäßig lesen? Oder interessiert es euch gar nicht? Schreibt mir eure Meinung!

Liebe Grüße

Cosmantha

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